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Lions Club Wildeck besichtigt Wasserversorgungsanlagen
Im Hintergrund: Die Mitglieder des Lions Club Wildeck, v.l.n.r. Peter Kohrock, Erich Wirf, Wilfried Kleinerüschkamp, Alexander Wirth, Klaus Günther, Franz-Karl Weber, Hermann Eimer und Heinrich Meier
Im Vordergrund: Die Arsen Entfernungsanlage im Hochbehälter Obersuhl und Fotograf Martin Wagner.
Trinkwasser ist ein existenzielles Lebensmittel, was sozusagen frei Haus bis an den letzten Wasserhahn geliefert wird. Aber wo es herkommt und welchen Weg das Wasser gehen muss bis es dort ankommt wollten die Lions Freunde genauer wissen.
Bei einem Rundgang mit dem Betriebsleiter der Gemeindewerke und Lions Freund Wilfried Kleinerüschkamp bei dem auch Bürgermeister Alexander Wirth dabei war, ging es zunächst zum Tiefbrunnen in Obersuhl. Dort erfuhren die Teilnehmer, dass die Pumpe in ca. fünfundsiebzig Meter unter der Erde tagtäglich bis zu zwölf Stunden ihre Arbeit verrichtet und bis zu vierzig Kubikmeter Wasser in der Stunde zum Hochbehälter fördert. Es wurde darüber informiert, wie die Grundwasserstände sind und wie sie sich während des Pumpvorgangs und in den letzten Jahren verändert haben, wie oft und wie aufwendig ein Pumpenwechsel und eine Reinigung des Brunnens erfolgt und welche Kosten damit verbunden sind.
Eine computergesteuerte Fernwirkanlage sorgt im Notfall für eine schnelle Alarmierung des Betriebspersonals, das bei einer Leckage auch oftmals nachts, von den Bürgern unbemerkt, unterwegs ist, um Wasserrohrbrüche zu finden oder andere Schäden schnell zu beseitigen.
Danach ging es bei einer kleinen Wanderung hinauf auf den Berg zum Hochbehälter. Die Lions Freunde waren beeindruckt, was sich dort unter einem kleinen Hügel für große Behälter verstecken und welche Technik dort verbaut ist. Zwei Behälter mit je fünfhundert Kubikmeter Trinkwasser versorgen die Ortsteile Obersuhl und Richelsdorf. Bevor das Wasser den Hochbehälter verlässt, muss es über eine Arsen Entfernungsanlage laufen, um das geogenbedingt vorhandene Arsen im Wasser herauszufiltern. Das Arsen ist in den tiefen Erdschichten naturbedingt vorhanden und ist nicht vergleichbar mit den Besonderheiten im Ortsteil Richelsdorf. Die in Obersuhl und Bosserode vorhandenen Filteranlagen wurden in 1998 nach einer Probephase, die zusammen mit einem Mitarbeiter der Universität Berlin als Pilotprojekt durchgeführt wurde, erstmals in Deutschland eingebaut. Das besondere an den Anlagen ist, dass das Grundwasser nicht verändert wird und die vorhandenen wichtigen Mineralien erhalten bleiben. Mittlerweile werden die Anlagen weltweit vertrieben.
Neben dieser Besonderheit bekamen die Teilnehmer einen Einblick in die weitere Arbeit und die damit verbundenen Kosten, wie die Reinigung der Hochbehälter, die Unterhaltung des Ortsnetzes und die ständige Überwachung und Erneuerung der Wasserleitungen, bis schließlich das Lebensmittel Trinkwasser beim Verbraucher aus dem Wasserhahn kommt. Der Betriebsleiter warb dafür, Trinkwasser nicht zu verschwenden. Das Trinkwasser, was mehrmals jährlich beprobt wird, ist mit jedem Mineralwasser vergleichbar. Versetzt mit Kohlensäure ist es viel günstiger als das günstigste Mineralwasser aus dem Discounter, was dort ca. vierhundert Euro pro Kubikmeter kostet.
Im Namen des Lions Club Wildeck bedankte sich Past Präsident Hermann Eimer für die vielen Informationen, die selbst für die seit Jahren in der Kommunalpolitik tätigen Mitglieder neu waren.
Die Teilnehmer waren sich darüber einig, sich weitere Einrichtungen in Wildeck, zum Beispiel die Abwasseranlagen, anzuschauen, um zu erfahren wofür die Gebühren und Steuern verwendet werden.